DER ISRAEL OFFMAN TOLERANZ-PREIS


Israel-Offman-Toleranz-Preis 2025
“respektieren – fotografieren • gemeinsam Vielfalt sehen • Toleranz im Fokus“

Das Motto für den Wettbewerb 2025 lautete: „respektieren – fotografieren • gemeinsam Vielfalt sehen • Toleranz im Fokus“. Das Thema wurde von den Teilnehmenden fotografisch umgesetzt. Eine weitere Aufgabe bestand im Verfassen eines Essays. Aus ihm sollen die inhaltliche Umsetzung des Themas sowie der Bezug zu Toleranz und Respekt, bzw. dem Eintreten gegen Rassismus und Antisemitismus erkennbar werden.

Die Preisträger und Preisträgerinnen des Israel-Offman-Toleranz-Preises 2025

Das Werk der (ehemaligen) 6 b der Angela-Fraundorfer-Realschule Aiterhofen wurde der 1. Platz zugesprochen, das selbstverfasste Essay gab, wie allen Preisträgern, Einblick in das Entstehen und die Hintergründe. Mit ihrem Werk „Schubladen“ setzten die Schüler um, dass nicht alle Menschen in eine Schublade passen – anderseits sei das Leben so „bunt und unordentlich, wie
in manchen Schubladen.“

Jochen Rössler setzte die Gedenkstätte in Mainkofen in Szene und rückte sie in Verbindung mit dem Pflegeberuf in den Mittelpunkt und wurde mit dem 2. Platz belohnt. Die Gedenkstätte erinnert an ermordeten Patienten, 762 Frauen und Männer starben während des Dritten Reiches in Mainkofen.

Den dritten Platz erreichte mit ihrem Werk „Farbkreis“ die (ehemalige) 4. Klasse der Grundschule Oberalteich. Ein Farbkreis bilde die
Aspekte Toleranz, Respekt und Vielfalt sehr gut ab, wie im Essay zu hören war und soll auch zum Aus-
druck bringen, „handle so, wie du behandelt werden willst.“

Die Preisverleihung im AnStattTheater wurde unter der Leitung von Martin Schönberger von Schülerinnen und Schülern des Ludwigsgymnasiums musikalisch begleitet.

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Wer war Israel Offman?

Israel Offman wurde 1925 im polnischen Tschenstochau geboren. Als 15-Jähriger wurde er von der Gestapo wegen des Schmuggelns von Gewehren verhaftet. Er wurde ins KZ Auschwitz verbracht, wo er als Dolmetscher Verwendung fand, später kam er in das KZ Sachsenhausen, in das KZ Oranienburg und schließlich in das Außenlager Ganacker bei Landau an der Isar. Als die US-Armee das Lager befreite, war er bis auf 29 Kilo abgemagert. Seine Eltern und vier Geschwister waren ermordet worden.

Er ging nach Palästina und nahm dort am Unabhängigkeitskrieg teil. Später kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Straubing wurde zur neuen Heimat. Als Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde, lange Jahre die kleinste in Deutschland, setzte er sich ein für den Fortbestand der Synagoge, die einzige noch erhaltene in Niederbayern. Mit Ankunft der Kontingentflüchtlinge nach dem Zerfall der Sowjetunion Mitte der 1990er Jahre wuchs die Gemeinde von 60 auf heute etwa 900 Mitglieder. Zeitweise war Offman Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland. Die Gesellschaft hat er wesentlich geprägt durch seine Bereitschaft zur Versöhnung und zum Dialog.

Stefanie Sobek